Ein Besuch beim Rowe-6 h-Rennen der VLN

Start zum 6-h-Rennen

Ein etwas anderer Veranstaltungs-(Urlaubs-)bericht

Wer im Erdkundeunterricht aufgepasst hat, kennt sie, die wichtigsten Höhenzüge im Südwesten Deutschlands. Den Westerwald, den Taunus und den Hunsrück. Sie betten die Flüsse Rhein und Mosel in ihrer Mitte ein. Da war aber noch ein vierter Höhenzug, die Eifel, den kennen natürlich alle Motorsportler, egal wie die Note im Erdkundeunterricht war. Genau hier zog es uns im diesjährigen Sommerurlaub hin. Bevor wir an der Mosel und am Rhein die Landschaft und den Wein genießen wollten, kam der eigentliche Höhepunkt, der Besuch des 6-Stunden-Rennens, gleich am Anfang der Reise.

Quartier bezogen wir in dem kleinen Örtchen Welcherath, keine fünf Minuten vom Nürburgring entfernt, stilecht im Gästehaus „Fuchsröhre“, im Zimmer „Schuhmacher“. Die kleine Straße vor unserem Fenster ist ein wichtiger Zufahrtsweg zum Ring und so konnten wir riesige Renntransporter und heiße Rennwagen beobachten, die hier durch den Ort zirkelten. Der Sound, der hier verbreitet wurde, ist geradezu Musik in den Ohren.

Am Sonnabend hieß es dann früh aufstehen, denn wir wollten natürlich möglichst viel vom Trainings- und Renngeschehen mitbekommen. Mit VIP-Karten standen uns fast alle Türen offen. Bei der Ankunft am Ring bekamen wir dann auch gleich die erste Sehenswürdigkeit der Gegend zu spüren. Das berühmte Eifelwetter. Regen und Nebel mit sehr geringer Sichtweite. Entsprechend trostlos ging es dann auch im Fahrerlager zu. Türen und Zelte waren dicht verschlossen, nur hier und da arbeiteten ein paar bedauernswerte Mechaniker trotz des Wetters an einem verunfallten Fahrzeug. Ein kleiner verwaister Polizeiparkplatz ließ den Schluss zu, dass es im Motorsport weitaus friedlicher zugeht als beim Fußball.

Der Pit-Walk war dann schon interessanter. Die Boxen waren geöffnet und die Einblicke ließen das Technikerherz höherschlagen. Hier und da ein Foto und sogar das eine oder andere Schwätzchen war möglich. Beim Gang durch die Startaufstellung kam dann die erste Enttäuschung. Der Manta, ein besonderer Publikumsliebling am Ring, wurde wieder in die Box geschoben. Auch der anschließende Start aus der Boxengasse brachte nichts. Vor der Einfahrt zur Nordschleife kam er über die Kurzanbindung zurück. Aus und vorbei.

Überhaupt der Start. Um von der Startaufstellung rechtzeitig auf die gegenüberliegende Tribüne zu gelangen, musste man sich schon sehr beeilen. Schließlich will man ja nichts verpassen. Wenn fast 150 Rennfahrzeuge, aufgeteilt in drei Startgruppen Tempo machen und dabei riesige Gischtwolken hinter sich herziehen, läuft schon ein Gänsehautschauer über den Rücken.

Nach zwei Runden waren dann schon die ersten Boxenstopps fällig, denn die Gischtwolken, die Regentropfen und der Nebel waren plötzlich verschwunden. Slicks waren fällig. Und siehe da, plötzlich steht sie da, für alle sichtbar. Die Nürburg legte ihren Nebelumhang ab und von da an herrschte sehr warmes Sommerwetter. Durch die lange Renndauer gab es natürlich auch die Möglichkeit andere Zuschauerpunkte zu besuchen. Natürlich musste auch ein Gang durch den Ring-Boulevard sein. Zur Zieldurchfahrt war dann natürlich wieder die Anwesenheit auf der Tribüne „Pflicht“.

Einen so anstrengenden Renntag beschließt man natürlich in Adenau, in der Pizzeria Pinoccio. In Adenau spürt man regelrecht die Nähe zum Ring und zum Motorsport. Sogar einige Bordsteinkanten sind in rotweiß, also in den Farben der Curbs gestrichen. Kleine enge Straßen von Autos und Menschen bevölkert. Hier herrscht das Leben, im Gegensatz zu anderen Städten, wo nach Geschäftsschluss die Fußgängerzonen ausgestorben sind.

Nach so viel Motorsport war dann Entspannung angesagt und der erholsame Teil des Urlaubs konnte beginnen

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