


Wem geht es nicht so, Fährt man ein bestimmtes Automodell und ist damit zufrieden, interessiert man sich natürlich automatisch für den Nachfolger. So erging es auch uns beim Erscheinen des neuen Swift Sport. Die ersten Fotos, die in verschiedenen Zeitungen zu sehen waren, sorgten schon mal für Begeisterung und für die Absichtserklärung: „Den wollen wir unbedingt mal Probefahren“. Was für ein Glück, dass eine Einladung für den 15. Mai zur Vorpremiere ins Haus flatterte.
Wie das Leben so spielt, gab es bei uns leider eine kleine Terminüberschneidung und so machten sich nur Timo und Mario auf den Weg ins Autohaus, die uns aber per WhatsApp mit Infos und Fotos auf dem Laufenden hielten. Nach der feierlichen Enthüllung des Autos konnten die beiden eine kleine Probefahrt unternehmen und uns die ersten Erkenntnisse mitteilen. Ja, der Verkäufer hat Recht: „Es ist ein geiles Auto“. Die leise vorgetragene Anmerkung, dass die Lenkung um die Mittellage ein klitzekleines bisschen ungenau ist und die Schaltung nicht ganz so präzise wie beim alten konnte er gar nicht verstehen. Zur Beruhigung haben sie ihm dann doch noch einmal versichert: „Ja, das Auto ist geil“.
Es sollte aber noch besser kommen. Am 16. Juni stand uns der Swift Sport für eine ausgiebige Probefahrt zur Verfügung. Vier begeisterte Swift Fans konnten es kaum erwarten herauszufinden wie sich der neue so fährt. Da wir uns aber nur im Wochenendausflugsverkehr über die Brandenburger Landstraßen bewegten, gab es nur wenig Gelegenheit die fahrdynamischen Qualitäten komplett zu überprüfen. Dafür blieb uns die Peinlichkeit erspart, dem Verkäufer einen erheblichen Reifenverschleiß erklären zu müssen. Also nichts wie los zur Landpartie, natürlich mit dem alten und neuen Swift gleichzeitig und abwechselnd gefahren, man will ja schließlich einen unmittelbaren Vergleich haben.
Was fällt einem sofort nach dem Einsteigen auf? Die Japaner sind kleiner. Sowohl Anne, Timo und Mario sitzen perfekt, dagegen hatte ich den Eindruck, dass bei der Bemessung der Sitzlänge die Schüler einer Grundschulklasse Modell gestanden haben. Also hier ist keine Verbesserung zu unserem alten Swift zu sehen. Aber nicht weiter meckern, sondern Motor an und los.
Das Armaturenbrett tendiert wie bei allen zeitgemäßen Autos in Richtung Mäusekino. Begeistert hat uns die Rückfahrkamera, bei einem Auto dieser Preisklasse schon ein Sonderfall. Auch die vielen serienmäßigen Assistenzsysteme sind nicht selbstverständlich und werden bei Otto Normalverbraucher sicher auf Begeisterung stoßen. Wieviel kleine Helferlein man wirklich braucht und wieviel davon nur der Mode und dem Zeitgeist geschuldet sind muss jeder für sich selbst entscheiden. Schade für uns ist, dass man das ESP nicht mehr komplett abschalten kann. Es hält sich allerdings weitgehend im Hintergrund, so dass man nach Herzenzlust um die Kurven räubern kann. Auch das Herausbeschleunigen und das Überholen auf Landstraßen geht prima, der kleine 1,4er Turbo zieht, sofern man im richtigen Gang ist, ordentlich durch. Die Übersetzung scheint etwas länger als im alten Swift zu sein, was sich allerdings im normalen Straßenverkehr nicht negativ bemerkbar macht. Allerdings sorgt sie dafür, dass uns der alte nicht wesentlich langsamer erschien.
Mein Spaß an kurzen Übersetzungen wurde dann aber auf der Autobahn getrübt. Am Steuer unseres roten Swift hatte ich ab etwa 140 keine Lust mehr, dem neuen gelben zu folgen. Die hohe Drehzahl machte sowohl das Radiohören als auch eine Unterhaltung schwierig. Timo und Mario, zu diesem Zeitpunkt im neuen Swift unterwegs, berichteten dagegen begeistert wie schön er sich auch bei hohen Geschwindigkeiten fahren lässt.
Was fehlt noch im kurzen Fahrbericht. Klar die Bremsen, denn die hat er auch, und die sind mindestens so gut wie beim alten. Also Fahrwerk, Motorleistung, Bremsen alles Top, zumindest für diese Preisklasse. Wir waren alle vier begeistert.
Dann zum Abschluss noch einmal beide Swifts nebeneinander geparkt und die äußere Erscheinung begutachtet. Schick, alle beide. Auch die gelbe Farbe des neuen, die mich sofort an unseren Kadett erinnert. Dass der neue ein Fünftürer ist fällt kaum auf, denn die hinteren Türgriffe sind so elegant im Rahmen eingearbeitet, das sie kaum erkennbar sind.
Zum Schluss noch ein paar Fotos. Rot neben gelb, sehen beide sehr schick aus. Leider haben wir dabei Timos Vitara vergessen. Dann hätten wir schwarz-rot-gold gehabt. Zu dem Zeitpunkt hatten wir uns ja noch nicht aus der Fußball-WM verabschiedet.
Zurückgeben werden wir ihn jetzt ungern. Denn was hat uns noch zum Testen gefehlt? Richtig, ein paar schnelle Runden in Groß Dölln. Über die Qualitäten im Motorsport und ob der kleine Japaner das Herz eines echten Samurai hat, können wir also nur mutmaßen. Wenn uns jetzt jemand fragt, ob wir ihn kaufen würden oder nicht, können wir nur sagen: Die Antwort unterliegt der neuen Datenschutzverordnung.